DIE WALDWICHTEL — NÄHE ZUR NATUR IM KITA-ALLTAG


Die Trä­ger­viel­falt ist ein wesent­li­cher Fak­tor der Kita-Land­schaft, der auch gesetz­lich im Wunsch- und Wahl­recht ver­an­kert ist. Eine grö­ße­re Viel­falt an Betreu­ungs­kon­zep­ten bie­tet den Eltern mehr Aus­wahl­mög­lich­kei­ten, um die für sie pas­sen­de Kin­der­be­treu­ung zu fin­den. Das trägt zur För­de­rung der Indi­vi­dua­li­tät, Selbst­be­stim­mung und Lebens­qua­li­tät der Kin­der bei.

Kitas mit natur­ori­en­tier­ten Kon­zep­tio­nen sind gefragt — nicht nur bei Eltern aus der Stadt. Auch im länd­li­chen Raum besteht eine gro­ße Nach­fra­ge nach Betreu­ungs­an­ge­bo­ten, die den Kin­dern Natur, Umwelt und Tie­re im Kita-All­tag näher brin­gen. Die natur­na­he Aus­rich­tung bie­tet vie­le Vor­tei­le in der früh­kind­li­chen Entwicklung. 

Eine von zwei Ein­rich­tun­gen mit natur­na­her Aus­rich­tung im Land­kreis SÜW ist die Kita Wald­wich­tel am Josefs­hof in Völkersweiler.

Am Bau­ern­hof mit­ten im Pfäl­zer Wald tum­meln sich aktu­ell 18 Wich­tel­kin­der ab dem 3. Lebens­jahr bis zur Ein­schu­lung und las­sen sich von kei­nem Wet­ter abhal­ten das Wich­tigs­te zu tun: Zu spie­len.
Ab Mai wird die Kita wie­der voll belegt sein.

Die wert­schät­zen­de und acht­sa­me Grund­hal­tung ist einer der Grund­pfei­ler der Ein­rich­tung. Im Bau­ern­hof-Wald­kin­der­gar­ten erfor­schen die Kin­der intui­tiv, situa­tions- und bedürf­nis­ori­en­tiert die Natur, die Umge­bung, die Geschen­ke und Her­aus­for­de­run­gen der Jah­res­zei­ten, Bezie­hun­gen, Kom­mu­ni­ka­ti­on und das WIR als Wald­wich­tel-Grup­pe.  
Der Bau­ern­hof-Wald­kin­der­gar­ten wur­de als Eltern­in­itia­ti­ve gegrün­det und wird durch viel Enga­ge­ment und Lie­be wei­ter  erhal­ten. Die Kin­der erle­ben ein bun­tes, leben­di­ges Mit­ein­an­der in der Natur und wer­den von den päd­ago­gi­schen Fach­kräf­ten lie­be­voll und  auf­merk­sam durch den Kin­der­gar­ten­all­tag begleitet. 

Seit Sep­tem­ber 2022 ver­fü­gen die Wald­wich­tel über eine Betriebs­er­laub­nis über 20 Plät­ze für Kin­der ab drei Jah­ren. Trotz gro­ßer Bemü­hun­gen konn­te bis­her kei­ne Auf­nah­me in den Kita-Bedarfs­plan des Land­krei­ses erwirkt wer­den, wes­halb sich die Wald­wich­tel aktu­ell über Bei­trä­ge der Eltern, Ver­an­stal­tun­gen sowie Spen­den finan­zie­ren müs­sen. Die ange­glie­der­te freie Bau­ern­hof-Wald­schu­le mit Platz für 32 Kin­der bis zur Klas­sen­stu­fe 4 bie­tet für die Kin­der die Mög­lich­keit, das natur­na­he Kon­zept auch im Grund­schul­al­ter wei­ter zu (er)leben.

Wir als Eltern­ver­tre­tung spre­chen uns im Sin­ne der Trä­ger- und Ange­bots­viel­falt aus­drück­lich für alter­na­ti­ve Kita-Kon­zep­te aus. Ins­be­son­de­re die Natur­päd­ago­gik erfreut sich hier­bei bei Eltern gro­ßer Beliebt­heit. Aus die­sem Grund möch­ten wir die Eltern­in­itia­ti­ve der Wald­wich­tel unter­stüt­zen und auf die nächs­te Ver­an­stal­tung am Josefs­hofs auf­merk­sam machen.

Die Wald­wich­tel freu­en sich sehr über Ihren Besuch!

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen über die Wald­wich­tel sind auf der Home­page der Eltern­in­itia­ti­ve zu finden:

https://bauernhof-waldkindergarten-suedpfalz.de

Sie sind inter­es­siert an wei­te­ren Infor­ma­tio­nen oder einem Betreu­ungs­platz für Ihr Kind? Die Ein­rich­tungs­lei­tung Frau Adam freut sich sehr über Ihre Kon­takt­auf­nah­me:
Tele­fon: 015253446895
E‑Mail: kontakt@bauernhof-waldkindergarten-suedpfalz.de

TRÄGERQUALITÄT = TRÄGERVERANTWORTUNG!


Das Kita-Sys­tem ist kom­plex — recht­lich sowie inhalt­lich. Eine Kita zu füh­ren ist kein Selbst­läu­fer. Auch wenn eine enga­gier­te Lei­tung und ein moti­vier­tes Team einen gro­ßen Ein­fluss haben, ist der Trä­ger der ent­schei­den­de Fak­tor, wenn es um die Qua­li­tät einer Kita geht. Pro­fes­sio­nel­le Trä­ger­struk­tu­ren sind in vie­ler­lei Hin­sicht erfor­der­lich, um einen funk­tio­nie­ren­den Betrieb zu ermög­li­chen. Dabei sind vie­le unter­schied­li­che The­men­ge­bie­te von enor­mer Bedeu­tung. Hier­zu zäh­len z.B.:

  • Päd­ago­gi­sche Konzeption
  • Per­so­nal­ma­nage­ment
  • Aus­bil­dung
  • Finan­zie­rung
  • Qua­li­täts­ma­nage­ment
  • Betriebs­er­laub­nis
  • Bedarfs­pla­nung
  • Gesetz­li­che und recht­li­che Vorgaben
  • Sicher­heit & Arbeitsschutz
  • Gebäu­de­ma­nage­ment
  • Kin­des­wohl
  • Auf­sichts­pflicht
  • Wei­ter­qua­li­fi­zie­rung (eige­ne sowie des Personal)
  • Eltern­mit­wir­kung
  • uvm.

Die Viel­falt und Kom­ple­xi­tät die­ser The­men stellt Kita-Trä­ger vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen. Eini­ge Trä­ger, ins­be­son­de­re kom­mu­na­ler Kitas (in der Regel ehren­amt­li­che Bür­ger­meis­ter), füh­len sich durch die­se gro­ße Ver­ant­wor­tung teil­wei­se zurecht überfordert.

Der Deut­sche Ver­ein für öffent­li­che und pri­va­te Für­sor­ge e.V. hat in sei­ner jüngs­ten Ver­öf­fent­li­chung nun kon­kre­te Emp­feh­lun­gen zum The­ma Trä­ger­qua­li­tät for­mu­liert, die den Ver­ant­wort­li­chen als Hil­fe­stel­lung die­nen soll. Die Emp­feh­lun­gen rich­ten sich in ers­ter Linie an Trä­ger von Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen und ihre geschäfts­füh­ren­den, ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen und Gre­mi­en, Fach­be­ra­tun­gen und ver­ant­wort­li­che Geschäfts­be­rei­che, Kita-Lei­tun­gen, Ver­bän­de der Frei­en Wohl­fahrts­pfle­ge und der Kom­mu­nen (Bür­ger­meis­ter oder Kom­mu­nal­ver­wal­tun­gen, Jugend­äm­ter) sowie an die Ver­tre­ter der mit die­sem The­ma befass­ten Bun­des- und Län­der­mi­nis­te­ri­en und ihrer Behör­den. Aber auch für Eltern­ver­tre­tun­gen lohnt es sich mit dem The­ma zu befas­sen und sich Kennt­nis dar­über anzu­eig­nen, was die Auf­ga­ben eines Kita-Trä­gers sind und wie die­se kon­kret aus­ge­stal­tet sein können.

Aus Sicht der Eltern­ver­tre­tun­gen ist auf­grund der sehr hohen Anfor­de­run­gen an Kita-Trä­ger der Auf­bau einer pro­fes­sio­nel­len Trä­ger­or­ga­ni­sa­ti­on der kom­mu­na­len Kitas in Zweck­ver­bän­den oder auf Ebe­ne der Ver­bands­ge­mein­den empfehlenswert!

Zur Home­page des Deut­schen Ver­eins für öffent­li­che und pri­va­te Für­sor­ge e.V.

ÜBERARBEITETE FACHKRÄFTEVEREINBARUNG ERÖFFNET NEUE MÖGLICHKEITEN BEIM KITA-PERSONAL


Die “Fach­kräf­te­ver­ein­ba­rung für Tages­ein­rich­tun­gen für Kin­der in Rhein­land-Pfalz” regelt, wer mit wel­cher Qua­li­fi­ka­ti­on in einer Kita arbei­ten darf. Dabei zäh­len nicht nur staatl. aner­kann­te Erzie­her als Fach­kraft. Vie­le wei­te­re Beru­fe wer­den in Ver­bin­dung mit päd­ago­gi­scher Basis­qua­li­fi­zie­rung und Berufs­er­fah­rung im früh­kind­li­chen Bereich eben­falls als voll­wer­ti­ge Fach­kraft aner­kannt, zum Bei­spiel Heil­päd­ago­gen oder Ergo­the­ra­peu­ten. Die Idee, mit mul­ti­pro­fes­sio­nel­len Teams in den Kitas zu arbei­ten ist nicht neu und kei­nes­falls allei­ne dar­in begrün­det, den Fach­kräf­te­man­gel zu bekämp­fen. Bereits lan­ge vor dem neu­en Kita-Gesetz und auch der dra­ma­ti­schen per­so­nel­len Situa­ti­on wur­den die Vor- und Nach­tei­le von mul­ti­pro­fes­sio­nel­len Teams abge­wo­gen, bei­spiels­wei­se in der Fach­zeit­schrift “KiTa aktu­ell” KiTa_aktuell_BW_Wolfs (erzieherin.de)
Der wis­sen­schaft­li­che Tenor dabei ist ein­deu­tig: Die viel­fäl­ti­gen Kom­pe­ten­zen, die mul­ti­pro­fes­sio­nel­le Teams bie­ten, sind eine Berei­che­rung für die Kin­der, wenn sie als Chan­ce begrif­fen wer­den. Der Deut­sche Ver­ein für öffent­li­che und pri­va­te Für­sor­ge schätz­te die Mul­ti­pro­fes­si­on in Kitas bereits 2016 sogar schon als “not­wen­dig” ein. (link)

Die kürz­lich von allen ver­ant­wort­li­chen Ver­bän­den unter­zeich­ne­te Neu­fas­sung der Fach­kräf­te­ver­ein­ba­rung wur­den nun die Mög­lich­kei­ten erwei­tert sowie ver­ein­facht. Fol­gen­de Ände­run­gen sind in der Fach­kräf­te­ver­ord­nung enthalten:

  • Auf­nah­me zusätz­li­cher Berufsbilder
  • Leich­te­re Aner­ken­nung aus­län­di­scher Abschlüsse
  • Büro­kra­tie­ab­bau bei pro­fi­ler­gän­zen­den Kräften
  • Sicher­heit bei Mit­fi­nan­zie­rung durch gere­gel­te Eingruppierung
  • Wei­ter­qua­li­fi­zie­rung von Vertretungskräften

Das The­ma Finan­zie­rung ist ins­be­son­de­re bei Trä­gern von Inter­es­se. Aber auch für das Per­so­nal ist dies ein zen­tra­ler Aspekt, rich­tet sich doch die Bezah­lung nach der Qua­li­fi­ka­ti­on. „Als Land för­dern wir so bei­spiels­wei­se eine Ein­grup­pie­rung von Erzie­he­rin­nen und Erzie­hern in die Tarif­grup­pe 8b mit, wenn die Fach­kräf­te beson­ders schwie­ri­ge fach­li­che Tätig­kei­ten über­neh­men. Damit geben wir den Arbeit­ge­bern Sicher­heit, mit wel­cher För­de­rung des Lan­des sie pla­nen kön­nen, und wir tra­gen unse­ren Teil zu attrak­ti­ven Rah­men­be­din­gun­gen bei. Bereits im Kita-Gesetz haben wir fest­ge­legt, dass das Land sich auto­ma­tisch z.B. an Tarif­stei­ge­run­gen betei­ligt“, so Bil­dungs­mi­nis­te­rin Dr. Ste­fa­nie Hubig in der Pres­se­er­klä­rung zur Neu­fas­sung der Fach­kräf­te­ver­ein­ba­rung.
In einem beglei­ten­den Rund­schrei­ben teilt das Land mit, unter wel­chen Umstän­den höhe­re tarif­li­che Ein­grup­pie­run­gen mög­lich sind und dass es die­se dann mitträgt.

Aber auch für den Arbeits­all­tag in den Kitas kann sich durch die kor­rek­te Anwen­dung der Fach­kräf­te­ver­ein­ba­rung eine deut­li­che Ent­las­tung erge­ben. Hier­für ist ein Blick in die Fach­kräf­te­ver­ein­ba­rung und der Abgleich mit der beruf­li­chen Qua­li­fi­ka­ti­on der Team­mit­glie­der uner­läss­lich um am Ende die Fra­ge beant­wor­ten zu kön­nen: Ist das Team ent­spre­chend der Fach­kräf­te­ver­ein­ba­rung kor­rekt ein­ge­ord­net in Fach­kräf­te / Fach­kräf­te in Assis­tenz, somit auch ent­spre­chend ein­grup­piert und bezahlt? Und wird somit der bestehen­de Rah­men auch in Rich­tung “Ent­las­tung der Fach­kräf­te” voll ausgenutzt?

Die aktu­el­le Ver­si­on unse­res Doku­ments “Fach­kräf­te­man­gel — kurz­fris­ti­ge Hand­lungs­mög­lich­kei­ten vor Ort” berück­sich­tigt bereits die Ände­run­gen der Fach­kräf­te­ver­ein­ba­rung. Zudem wur­den nicht mehr funk­tio­nie­ren­de Links korrigiert.