Wer darf in einer Kita arbeiten? Kitahelden-Videoserie

Der Fach­kräf­te­man­gel ist im All­tag der Kitas ange­kom­men. Immer wie­der kommt des­halb auch die Fra­ge auf: Wer darf eigent­lich in einer Kita arbei­ten? Wel­che Aspek­te der per­sön­li­chen Eig­nung sind zu beachten?

Die­ser Fra­ge gehen die Vor­sit­zen­de des Lan­des­el­tern­aus­schus­ses RLP Karin Graeff gemein­sam mit Clau­dia Theo­bald und Kris­tin Starck-Für­sicht vom Fach­kräf­te­ver­band RLP auf den Grund. Mode­riert wird die Dis­kus­si­on im Show-For­mat von Andre­as Eben­höh von den Kitahelden.

Wir haben euch hier alle drei Tei­le der Serie verlinkt:

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Tagespflegepersonen erhalten ab Januar 2023 mehr Geld – Entwicklung der Lebenshaltungskosten ist künftig Maßstab

Wer im Land­kreis Süd­li­che Wein­stra­ße als Tages­pfle­ge­per­son ein Kind oder meh­re­re Kin­der betreut, erhält ab dem kom­men­den Jahr eine höhe­re Geld­leis­tung vom Kreis­ju­gend­amt. Eine ent­spre­chen­de Ände­rung der „Sat­zung über die För­de­rung der Kin­der­ta­ges­pfle­ge und die Erhe­bung von Kos­ten­bei­trä­gen für die Kin­der­ta­ges­pfle­ge“ hat der Kreis­tag in sei­ner jüngs­ten Sit­zung ein­stim­mig beschlossen.

In Rhein­land-Pfalz gilt: Für Kin­der ab dem zwei­ten Lebens­jahr besteht bis zum Schul­ein­tritt ein Anspruch auf Erzie­hung, Bil­dung und Betreu­ung in einer Tages­ein­rich­tung. Die­ser Rechts­an­spruch rich­tet sich vor­ran­gig an Kin­der­ta­ges­stät­ten. Ist am jewei­li­gen Wohn­ort des Kin­des oder in zumut­ba­rer Ent­fer­nung kein frei­er Kita­platz vor­han­den, kann das Kind in der Kin­der­ta­ges­pfle­ge betreut wer­den. Die För­de­rung der Kin­der­ta­ges­pfle­ge ist laut dem Sozi­al­ge­setz­buch eine Leis­tung der öffent­li­chen Jugend­hil­fe, die den Kin­der­ta­ges­pfle­ge­per­so­nen unter ande­rem eine Geld­leis­tung gewährt. Die­se war im Kreis SÜW zuletzt zum 1. Janu­ar 2019 erhöht wor­den. Wie hoch die Geld­leis­tung für eine Tages­mut­ter oder einen Tages­va­ter ist, kann jede Kom­mu­ne selbst ent­schei­den. Im Land­kreis ist der Betrag abhän­gig vom Ein­kom­men der Eltern und der Anzahl der Stun­den, die ein Kind betreut wird.

Ab Janu­ar zehn Pro­zent mehr
Ab dem 1. Janu­ar 2023 wird der Betrag um zehn Pro­zent erhöht. Dar­über hin­aus wird er dyna­mi­siert. Bedeu­tet: Die Geld­leis­tung wird künf­tig jähr­lich zum jeweils 1. April ent­spre­chend der Ent­wick­lung im „Ver­brau­cher­index für Deutsch­land“ ange­gli­chen, womit sich die all­ge­mei­ne Ent­wick­lung der Lebens­hal­tungs­kos­ten auch auf die Geld­leis­tun­gen aus­wir­ken wird. Die Mehr­kos­ten für den Land­kreis lie­gen ab dem kom­men­den Jahr bei 110.000 Euro zuzüg­lich der ab 2024 erfol­gen­den Erhö­hun­gen gemäß dem Ver­brau­cher­index. „Die Tages­pfle­ge­per­so­nen leis­ten gera­de in die­ser Zeit einen wert­vol­len und wich­ti­gen Bei­trag bei der Betreu­ung von Kin­dern. Daher war es uns wich­tig, dem Kreis­tag vor­zu­schla­gen, dass sich die Geld­leis­tung für Tages­pfle­ge­per­so­nen an den rea­len Kos­ten­ent­wick­lun­gen ori­en­tie­ren soll, ins­be­son­de­re in Zei­ten stei­gen­der Lebens­hal­tungs­kos­ten“, sagt der fürs Jugend­amt zustän­di­ge Ers­te Kreis­bei­geord­ne­te Georg Kern. Dass der Kreis­tag ein­hel­lig zuge­stimmt habe, sei für die Ver­ant­wort­li­chen des Jugend­amts sowie für die Tages­pfle­ge­per­so­nen glei­cher­ma­ßen ein wich­ti­ges Signal.

Eltern, die im Land­kreis Tages­pfle­ge in Anspruch neh­men, tun dies meist für ihr Kind unter zwei Jah­ren – oder um ihr (älte­res) Kind wäh­rend Rand- und Urlaubs­zei­ten betreut zu wis­sen. Aber auch aus einem ande­ren Grund, wie Kreis­ju­gend­amts­lei­te­rin Han­ne­lo­re Schla­ge­ter erklärt: „Durch das neue Kita-Gesetz befin­den wir uns aktu­ell in einer Über­gangs­pha­se: Dort, wo Kita-Plät­ze noch nicht in aus­rei­chen­der Anzahl zur Ver­fü­gung ste­hen, kann die Tages­pfle­ge eine alter­na­ti­ve Mög­lich­keit zur Betreu­ung der Kin­der sein. “

Der Kreis­eltern­aus­schuss SÜW begrüßt die­se Ent­schei­dung sehr!

Link zur Original-PRessemeldung:

Tages­pfle­ge­per­so­nen erhal­ten ab Janu­ar 2023 mehr Geld – Ent­wick­lung der Lebens­hal­tungs­kos­ten ist künf­tig Maß­stab — Land­kreis Süd­li­che Wein­stra­ße (suedliche-weinstrasse.de)

Doppelter Landesverdienstorden für Elternmitwirkung: Beata Kosno-Müller und Andreas Winheller für ihre langjährigen, außergewöhnlichen Verdienste um die Kitas in RLP geehrt

Minis­ter­prä­si­den­tin Malu Drey­er ver­lieh am 07.12.2022 in einer Fei­er­stun­de in der Staats­kanz­lei die höchst­mög­li­che Aus­zeich­nung – den Ver­dienst­or­den des Lan­des Rhein­land-Pfalz – an den lang­jäh­ri­gen Vor­sit­zen­den des Lan­des­el­tern­aus­schus­ses der Kin­der­ta­ges­stät­ten in Rhein­land-Pfalz (LEA RLP) Andre­as Win­hel­ler und sei­ne Stell­ver­tre­te­rin Bea­ta Kos­no-Mül­ler, die die gesam­te sie­ben­jäh­ri­ge Amts­zeit mit ihm geprägt hatte.

Die der­zei­ti­ge LEA-Vor­sit­zen­de Karin Graeff zeigt sich sehr erfreut über die erst­ma­li­ge Ver­lei­hung die­ses hohen Ordens an Ver­tre­ter der Kita-Eltern: „Die­se Ehrung ist hoch­ver­dient. Bea­ta und Andre­as haben die Kita-Eltern­mit­wir­kung, so wie wir sie heu­te ken­nen, mit aus der Tau­fe geho­ben. Sie haben gera­de zu Coro­na-Zei­ten bewie­sen, wie wich­tig eine gute Koope­ra­ti­on ist, wenn schwie­ri­ge Pro­ble­me in Kitas gelöst wer­den müs­sen. Mit die­ser Ehrung zeigt die Minis­ter­prä­si­den­tin, dass die­se enga­gier­te Eltern­mit­wir­kung gewünscht und benö­tigt wird. Eltern sind ab sofort mit­ten­drin und nicht nur am Ran­de dabei, wenn es um die Kita-Arbeit geht.“

Wie kei­ne ande­ren Eltern­ver­tre­tun­gen in ganz Deutsch­land haben Andre­as Win­hel­ler und Bea­ta Kos­no-Mül­ler die Kita-Land­schaft geprägt. Als sie ihr Amt damals über­nom­men hat­ten, waren schwa­che Mit­wir­kungs­struk­tu­ren von gro­ßer Rechts­un­si­cher­heit in vie­len Kitas geprägt. Sie haben sich enga­giert dafür ein­ge­setzt, dass kla­re, ver­läss­li­che gesetz­li­che Struk­tu­ren geschaf­fen wer­den und alle Betrof­fe­nen gut über die Eltern­mit­wir­kungs­rech­te infor­miert sind, damit es in den Kitas nicht zu unnö­ti­gen juris­ti­schen Kon­flik­ten kommt.

Die von ihnen erar­bei­te­te Eltern­mit­wir­kungs­bro­schü­re, die die Auf­ga­ben und Rechts­la­ge ver­ständ­lich und ver­läss­lich dar­stellt und an alle Kitas im Land ver­schickt wird, ist zu einem Stan­dard­werk für die gesam­te Kita-Ver­ant­wor­tungs­ge­mein­schaft in RLP gewor­den. Auch wenn die bei­den ihre Ämter kom­plett ehren­amt­lich wahr­ge­nom­men haben, haben sie dabei ein unge­wöhn­lich hohes Maß an Pro­fes­sio­na­li­tät gezeigt. Damit haben sie einen neu­en Stan­dard gesetzt, wel­cher sich inzwi­schen bei Eltern in der gesam­ten Kita-Land­schaft ausbreitet.

Kos­no-Mül­ler und Win­hel­ler haben sich nie gescheut in den Dis­kurs, und wenn es sein muss­te auch in den Kon­flikt, zu gehen. Sie haben nie auf­ge­ge­ben, auch wenn sie auf noch so gro­ßes Unver­ständ­nis und fest­ge­fah­re­ne Ein­stel­lun­gen gesto­ßen sind. Kon­se­quent haben sie gegen die ver­al­te­ten Vor­stel­lun­gen gekämpft, dass die Päd­ago­gik einer Kita Eltern nichts ange­he oder – noch schlim­mer – dass Eltern die päd­ago­gi­schen und struk­tu­rel­len Zusam­men­hän­ge hier gar nicht ver­ste­hen können.

Zu den wich­tigs­ten Bot­schaf­ten der bei­den gehört noch heu­te: Eltern­ver­tre­tun­gen sind kei­ne Fest­ko­mi­tees. Viel­mehr geht es dabei um die Gestal­tung der Kitas vor Ort und um die Gestal­tung der Rah­men­be­din­gun­gen durch poli­ti­sche Lob­by­ar­beit auf allen Ebe­nen. Es geht dar­um, gemein­sam die Ver­ant­wor­tung wahr­zu­neh­men, die wir alle für unse­re Kin­der tragen. 

In der Coro­na-Zeit setz­ten sich bei­de mit sehr viel Augen­maß dafür ein, dass sowohl fai­re und ver­läss­li­che Rege­lun­gen auch in schwie­ri­ger Zeit gefun­den wur­den. Win­hel­ler und Kos­no-Mül­ler enga­gier­ten sich aber vor allem dafür, dass die Bedürf­nis­se klei­ner Kin­der dabei immer ganz beson­ders im Fokus der Poli­tik blie­ben. Dafür sind sie oft ange­fein­det wor­den. Gera­de in den letz­ten Mona­ten zeig­te sich aber an vie­len Stel­lung­nah­men z.B. von Wis­sen­schaft­lern und Ethik­rat, wie rich­tig und ange­mes­sen genau die­ser Weg rück­bli­ckend gewe­sen war.

Bei der Neu­wahl des LEA im Mai 2022 wur­den Bea­ta Kos­no-Mül­ler und Andre­as Win­hel­ler bereits in Ehren ver­ab­schie­det und von den Dele­gier­ten ein­stim­mig zu den ers­ten Ehren­vor­sit­zen­den in der Geschich­te des LEA RLP gewählt. Dass der neu­ge­wähl­te LEA die­ses Ver­mächt­nis bewah­ren wird, ver­si­chert Lan­des­el­tern­spre­che­rin Karin Graeff: „Der neu­ge­wähl­te LEA wird die Visio­nen der bei­den ver­dien­ten Preis­trä­ger wei­ter­tra­gen. Es muss für jede Kita nor­mal wer­den mit den Eltern eine tat­säch­li­che Part­ner­schaft auf Augen­hö­he zu leben. Fakt ist: Eine gute Kita gibt es nur mit guter Eltern­mit­wir­kung. Des­halb haben wir Erwach­se­nen die Pflicht, gemein­sam an unse­ren Kitas zu arbei­ten, damit unse­re Kin­der dort einen guten Start ins Leben fin­den und dann ihrer­seits aktiv die Zukunft gestal­ten kön­nen. Eltern­mit­wir­kung ist pures Ehren­amt – ohne Auf­wands­ent­schä­di­gun­gen, oft genug auf Kos­ten von Fami­lie und Beruf. Es ist für alle Eltern­ver­tre­tun­gen sehr moti­vie­rend zu sehen, dass die­ses Enga­ge­ment durch die Lan­des­re­gie­rung gese­hen und gewür­digt wird.“

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und Fotos zur Ver­lei­hung des Lan­des­ver­dienst­or­dens in der Staats­kanz­lei fin­den sie unter fol­gen­dem Link: https://www.rlp.de/de/aktuelles/einzelansicht/news/News/detail/ministerpraesidentin-malu-dreyer-zeichnet-18-verdiente-persoenlichkeiten-aus/