Doppelter Landesverdienstorden für Elternmitwirkung: Beata Kosno-Müller und Andreas Winheller für ihre langjährigen, außergewöhnlichen Verdienste um die Kitas in RLP geehrt

Minis­ter­prä­si­den­tin Malu Drey­er ver­lieh am 07.12.2022 in einer Fei­er­stun­de in der Staats­kanz­lei die höchst­mög­li­che Aus­zeich­nung – den Ver­dienst­or­den des Lan­des Rhein­land-Pfalz – an den lang­jäh­ri­gen Vor­sit­zen­den des Lan­des­el­tern­aus­schus­ses der Kin­der­ta­ges­stät­ten in Rhein­land-Pfalz (LEA RLP) Andre­as Win­hel­ler und sei­ne Stell­ver­tre­te­rin Bea­ta Kos­no-Mül­ler, die die gesam­te sie­ben­jäh­ri­ge Amts­zeit mit ihm geprägt hatte.

Die der­zei­ti­ge LEA-Vor­sit­zen­de Karin Graeff zeigt sich sehr erfreut über die erst­ma­li­ge Ver­lei­hung die­ses hohen Ordens an Ver­tre­ter der Kita-Eltern: „Die­se Ehrung ist hoch­ver­dient. Bea­ta und Andre­as haben die Kita-Eltern­mit­wir­kung, so wie wir sie heu­te ken­nen, mit aus der Tau­fe geho­ben. Sie haben gera­de zu Coro­na-Zei­ten bewie­sen, wie wich­tig eine gute Koope­ra­ti­on ist, wenn schwie­ri­ge Pro­ble­me in Kitas gelöst wer­den müs­sen. Mit die­ser Ehrung zeigt die Minis­ter­prä­si­den­tin, dass die­se enga­gier­te Eltern­mit­wir­kung gewünscht und benö­tigt wird. Eltern sind ab sofort mit­ten­drin und nicht nur am Ran­de dabei, wenn es um die Kita-Arbeit geht.“

Wie kei­ne ande­ren Eltern­ver­tre­tun­gen in ganz Deutsch­land haben Andre­as Win­hel­ler und Bea­ta Kos­no-Mül­ler die Kita-Land­schaft geprägt. Als sie ihr Amt damals über­nom­men hat­ten, waren schwa­che Mit­wir­kungs­struk­tu­ren von gro­ßer Rechts­un­si­cher­heit in vie­len Kitas geprägt. Sie haben sich enga­giert dafür ein­ge­setzt, dass kla­re, ver­läss­li­che gesetz­li­che Struk­tu­ren geschaf­fen wer­den und alle Betrof­fe­nen gut über die Eltern­mit­wir­kungs­rech­te infor­miert sind, damit es in den Kitas nicht zu unnö­ti­gen juris­ti­schen Kon­flik­ten kommt.

Die von ihnen erar­bei­te­te Eltern­mit­wir­kungs­bro­schü­re, die die Auf­ga­ben und Rechts­la­ge ver­ständ­lich und ver­läss­lich dar­stellt und an alle Kitas im Land ver­schickt wird, ist zu einem Stan­dard­werk für die gesam­te Kita-Ver­ant­wor­tungs­ge­mein­schaft in RLP gewor­den. Auch wenn die bei­den ihre Ämter kom­plett ehren­amt­lich wahr­ge­nom­men haben, haben sie dabei ein unge­wöhn­lich hohes Maß an Pro­fes­sio­na­li­tät gezeigt. Damit haben sie einen neu­en Stan­dard gesetzt, wel­cher sich inzwi­schen bei Eltern in der gesam­ten Kita-Land­schaft ausbreitet.

Kos­no-Mül­ler und Win­hel­ler haben sich nie gescheut in den Dis­kurs, und wenn es sein muss­te auch in den Kon­flikt, zu gehen. Sie haben nie auf­ge­ge­ben, auch wenn sie auf noch so gro­ßes Unver­ständ­nis und fest­ge­fah­re­ne Ein­stel­lun­gen gesto­ßen sind. Kon­se­quent haben sie gegen die ver­al­te­ten Vor­stel­lun­gen gekämpft, dass die Päd­ago­gik einer Kita Eltern nichts ange­he oder – noch schlim­mer – dass Eltern die päd­ago­gi­schen und struk­tu­rel­len Zusam­men­hän­ge hier gar nicht ver­ste­hen können.

Zu den wich­tigs­ten Bot­schaf­ten der bei­den gehört noch heu­te: Eltern­ver­tre­tun­gen sind kei­ne Fest­ko­mi­tees. Viel­mehr geht es dabei um die Gestal­tung der Kitas vor Ort und um die Gestal­tung der Rah­men­be­din­gun­gen durch poli­ti­sche Lob­by­ar­beit auf allen Ebe­nen. Es geht dar­um, gemein­sam die Ver­ant­wor­tung wahr­zu­neh­men, die wir alle für unse­re Kin­der tragen. 

In der Coro­na-Zeit setz­ten sich bei­de mit sehr viel Augen­maß dafür ein, dass sowohl fai­re und ver­läss­li­che Rege­lun­gen auch in schwie­ri­ger Zeit gefun­den wur­den. Win­hel­ler und Kos­no-Mül­ler enga­gier­ten sich aber vor allem dafür, dass die Bedürf­nis­se klei­ner Kin­der dabei immer ganz beson­ders im Fokus der Poli­tik blie­ben. Dafür sind sie oft ange­fein­det wor­den. Gera­de in den letz­ten Mona­ten zeig­te sich aber an vie­len Stel­lung­nah­men z.B. von Wis­sen­schaft­lern und Ethik­rat, wie rich­tig und ange­mes­sen genau die­ser Weg rück­bli­ckend gewe­sen war.

Bei der Neu­wahl des LEA im Mai 2022 wur­den Bea­ta Kos­no-Mül­ler und Andre­as Win­hel­ler bereits in Ehren ver­ab­schie­det und von den Dele­gier­ten ein­stim­mig zu den ers­ten Ehren­vor­sit­zen­den in der Geschich­te des LEA RLP gewählt. Dass der neu­ge­wähl­te LEA die­ses Ver­mächt­nis bewah­ren wird, ver­si­chert Lan­des­el­tern­spre­che­rin Karin Graeff: „Der neu­ge­wähl­te LEA wird die Visio­nen der bei­den ver­dien­ten Preis­trä­ger wei­ter­tra­gen. Es muss für jede Kita nor­mal wer­den mit den Eltern eine tat­säch­li­che Part­ner­schaft auf Augen­hö­he zu leben. Fakt ist: Eine gute Kita gibt es nur mit guter Eltern­mit­wir­kung. Des­halb haben wir Erwach­se­nen die Pflicht, gemein­sam an unse­ren Kitas zu arbei­ten, damit unse­re Kin­der dort einen guten Start ins Leben fin­den und dann ihrer­seits aktiv die Zukunft gestal­ten kön­nen. Eltern­mit­wir­kung ist pures Ehren­amt – ohne Auf­wands­ent­schä­di­gun­gen, oft genug auf Kos­ten von Fami­lie und Beruf. Es ist für alle Eltern­ver­tre­tun­gen sehr moti­vie­rend zu sehen, dass die­ses Enga­ge­ment durch die Lan­des­re­gie­rung gese­hen und gewür­digt wird.“

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und Fotos zur Ver­lei­hung des Lan­des­ver­dienst­or­dens in der Staats­kanz­lei fin­den sie unter fol­gen­dem Link: https://www.rlp.de/de/aktuelles/einzelansicht/news/News/detail/ministerpraesidentin-malu-dreyer-zeichnet-18-verdiente-persoenlichkeiten-aus/

Online-Veranstaltung: Grundlagen der Elternmitwirkung

Eltern­mit­wir­kung braucht das WIR!

Seit den Herbst­fe­ri­en sind nun alle Eltern­aus­schüs­se gewählt und zum Groß­teil kon­sti­tu­iert. Neben eini­gen „alten Hasen“ enga­gie­ren sich auch jedes Jahr vie­le neue Mit­glie­der in den Eltern­aus­schüs­sen der Tages­ein­rich­tung in Rhein­land-Pfalz. Wel­che Auf­ga­ben auf sie zukom­men, wel­che Rech­te und Pflich­ten sie haben – das ist jedoch für einen Groß­teil der Enga­gier­ten nicht immer ganz klar.

Daher laden die Kreis­eltern­aus­schüs­se Bad Dürk­heim (KEA DÜW), Ger­mers­heim (KEA GER), Kai­sers­lau­tern (KEA KL), Rhein-Pfalz-Kreis (KEA RPK) und Süd­li­che Wein­stra­ße (KEA SÜW) alle Eltern­ver­tre­ter und Inter­es­sier­ten zu einem kreis­über­grei­fen­den Online Infor­ma­ti­ons­abend am 09.12.2022 um 20:00 Uhr zum The­ma „Grund­la­gen der Eltern­mit­wir­kung in rhein­land-pfäl­zi­schen Kitas“ ein. Der stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de des Lan­des­el­tern­aus­schus­ses Ben­ja­min Stih­ler wird die The­men Eltern­mit­wir­kung und Erzie­hungs­part­ner­schaft, Son­der­re­ge­lun­gen für freie Trä­ger und die ver­schie­de­nen Gre­mi­en von der Eltern­ver­samm­lung bis hin zur über­ört­li­chen Eltern­ver­tre­tung erläu­tern und Fra­gen der Teil­neh­mer beant­wor­ten. Eine ganz beson­ders herz­li­che Ein­la­dung gilt auch allen Eltern und Inter­es­sier­ten aus dem Land­kreis Süd­west­pfalz, in dem bis­her lei­der noch kein Kreis­eltern­aus­schuss gegrün­det wurde.

Bundesweite Kampagne „Sprach-Kitas retten“ – Bundeshaushalt darf nicht zu Lasten der Kleinsten gekürzt werden!

Am Mitt­woch, den 17. August 2022, star­te­te die bun­des­wei­te Kam­pa­gne „Sprach-Kitas ret­ten“, die sich für einen Erhalt und Fort­füh­rung des Bun­des­pro­gramms „Sprach-Kitas: Weil Spra­che der Schlüs­sel zur Welt ist“ ein­setzt. Die Bun­des­re­gie­rung hat in ihrem Haus­halts­ent­wurf für das Jahr 2023 kei­ne Finanz­mit­tel für die Fort­set­zung der Sprach-Kitas ein­ge­plant, obwohl die drei Regie­rungs­par­tei­en im Koali­ti­ons­ver­trag genau das Gegen­teil ver­spro­chen haben:

„Die Kin­der­ta­ges­pfle­ge wol­len wir als Ange­bot der Kin­der­ta­ges­be­treu­ung wei­ter­ent­wi­ckeln und för­dern und das Pro­gramm „Sprach-Kitas“ wei­ter­ent­wi­ckeln und ver­ste­ti­gen.“ (Ziff. 3163–3165, Koali­ti­ons­ver­trag zwi­schen SPD, Bünd­nis 90/Die Grü­nen und FDP)

Um für den Erhalt der rund 7.000 Sprach-Kitas und geför­der­ten Fach­be­ra­tungs­stel­len des Pro­gramms zu kämp­fen, unter­stützt die Kam­pa­gne „Sprach-Kitas ret­ten“ eine beim Deut­schen Bun­des­tag ein­ge­reich­te Peti­ti­on von Wen­ke Sta­dach, Kita-Lei­te­rin einer Sprach-Kita aus Neu­bran­den­burg. Die Peti­ti­on wird in den nächs­ten Tagen zur Online-Unter­stüt­zung durch die Bun­des­tags­ver­wal­tung frei­ge­schal­tet und kann dann auch über das Peti­ti­ons­por­tal des Deut­schen Bun­des­tags unter­zeich­net wer­den. Bereits jetzt sam­meln im Rah­men der Kam­pa­gne „Sprach-Kitas ret­ten“ in ganz Deutsch­land enga­gier­te Fach­kräf­te, Eltern, Trä­ger und Orga­ni­sa­tio­nen hand­schrift­li­che Unter­schrif­ten für die Peti­ti­on von Wen­ke Sta­dach. Erreicht die Peti­ti­on vor Ablauf der Zeich­nungs­frist von vier Wochen das Quo­rum von 50.000 Unter­schrif­ten, muss eine öffent­li­che Anhö­rung im Peti­ti­ons­aus­schuss durch­ge­führt wer­den, bei der die zustän­di­gen Fach­mi­nis­te­ri­en Rede und Ant­wort ste­hen werden.

Die BEV­Ki, Bun­des­el­tern­ver­tre­tung der Kin­der in Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen und Kin­der­ta­ges­pfle­ge unter­stützt die Kam­pa­gne „Sprach-Kitas ret­ten“ und for­dert die Regie­rungs­par­tei­en auf, im anste­hen­den par­la­men­ta­ri­schen Ver­fah­ren für den Bun­des­haus­halt 2023 die geplan­te Strei­chung zu ver­hin­dern. Gemein­sam mit ande­ren Orga­ni­sa­tio­nen, Eltern und Fach­kräf­ten in der frühkindlichen

Bil­dung wer­den wir alles dafür tun, dass die Poli­tik ihr im Koali­ti­ons­ver­trag gege­be­nes Ver­spre­chen ein­hält und die Sprach-Kitas in Deutsch­land fort­führt. Das Bun­des­pro­gramm „Sprach-Kitas“ ist das erfolg­reichs­te Kita-Pro­gramm des Bun­des und sorgt tag­täg­lich durch zusätz­li­che Mit­tel und Fach­per­so­nal für eine bes­se­re Qua­li­tät der Sprach­bil­dung, Inte­gra­ti­on und Inklu­si­on von Kin­dern. In der aktu­el­len Situa­ti­on, in der die sich Ein­rich­tun­gen der früh­kind­li­chen Bil­dung mit Fach­kräf­te­man­gel, Coro­na-Pan­de­mie und der zusätz­li­chen Betreu­ung von Kin­dern und Fami­li­en aus der Ukrai­ne aus­ein­an­der­set­zen müs­sen, wäre der Weg­fall der Sprach-Kitas ein fata­ler Feh­ler mit lang­fris­ti­gen, nega­ti­ven Fol­gen für die Qua­li­tät der Betreu­ung der Kinder.

Es geht nicht um eine Ent­schei­dung in Ber­lin, es geht um die Rea­li­tät und Chan­cen der Kin­der in ganz Deutsch­land. Die BEV­Ki ver­fügt über ein brei­tes Eltern-Netz­werk und Koope­ra­tio­nen mit loka­len Initia­ti­ven. Vor Ort in vie­len Städ­ten und Gemein­den wer­den gemein­sa­me Aktio­nen durch­ge­führt mit den Kita-Lei­tun­gen, den päd­ago­gi­schen Fach­kräf­ten, den Gewerk­schaf­ten und den Eltern. Die­se Aktio­nen haben alle ein Ziel: Das Fort­be­stehen des Bun­des-pro­gramms „Sprach-Kitas“.

Hin­ter­grund zum Bun­des­pro­gramm Sprach-Kitas

Seit 2016 för­dert der Bund mit dem Pro­gramm „Sprach-Kitas: Weil Spra­che der Schlüs­sel zur Welt ist“ deutsch­land­weit Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen und Trä­ger und leis­tet einen wich­ti­gen Bei­trag zur Inte­gra­ti­on, Inklu­si­on und Sprach­er­zie­hung von Kin­dern. Die im Pro­gramm vor­ge­se­he­nen Qua­li­fi­zie­run­gen und Wei­ter­bil­dun­gen des gesam­ten Per­so­nals einer Ein­rich­tung stär­ken nach­hal­tig die Qua­li­tät der Kinderbetreuung.

In ganz Deutsch­land sind gegen­wär­tig 6.804 Sprach-Kitas und 264 Fach­be­ra­tungs­stel­len (Stand Juli 2022) ein­ge­rich­tet. Durch das Bun­des­pro­gramm pro­fi­tie­ren in jeder ach­ten Kita in Deutsch­land über 500.000 Kin­der von zusätz­li­chen Fach­kräf­ten und Mit­teln. In 2022 stellt der Bund für die Sprach-Kitas rund 232 Mil­lio­nen Euro zur Verfügung.

Wer­den Sie Teil der Kam­pa­gne Sprach-Kitas ret­ten, Infor­ma­tio­nen und Unter­schrif­ten­lis­ten fin­den Sie unter: https://sprachkitas-retten.de/

Pres­se­mit­tei­lung der BEV­Ki zum Start der bun­des­wei­ten Kam­pa­gne „Sprach-Kitas ret­ten“ – Stim­me der Kin­der und Fami­li­en in Deutschland

Auf der Sei­te des Bun­des­pro­gramms fin­den sich neben einer Online-Peti­ti­on auch Hin­wei­se und Tipps, wie man als Eltern auf das The­ma auf­merk­sam machen kann.