Als KREISELTERNAUSSCHUSS SÜDLICHE WEINSTRASSE – KEA SÜW – vertreten wir als ehrenamtliches, gewähltes, überörtliches Gremium die Belange der Kinder, Eltern und jungen Familien gegenüber allen Akteuren im Kita-Umfeld.
Der Kreiselternausschüsse Südliche Weinstraße (KEA SÜW), Germersheim (KEA GER), Südwestpfalz (KEA SWP) und die Stadtelternausschüsse Landau (StEA LD) und Trier (StEA TR) laden alle Eltern, Fachkräfte, Trägervertretungen und Interessierten des Kita-Umfelds aus den teilnehmenden Landkreisen und Städten zu einem kreisübergreifenden Online-Informationsabend am 26.02.2024 um 20:00 Uhr zum Thema „Grundlagen der Elternmitwirkung“ ein.
Elternmitwirkung – gemeinsam für eine gute KiTa!
Unter diesem Slogan werden Gordon Amuser, stellv. Vorsitzender Landeselternausschusses RLP, und Dr. Julia Stock, Vorstandsmitglied des Landeselternausschusses RLP, allen Teilnehmenden die Grundlagen der Elternmitwirkung veranschaulichen. Denn eine gelebte Erziehungs- und Bildungspartnerschaft kann zur guten Kita-Qualität einen erheblichen Beitrag leisten. Daher werden im Rahmen dieser Veranstaltung die rechtlichen Rahmenbedingungen und Aufgaben der Elternmitwirkung gemäß des Kindertagesstättengesetzes aufgearbeitet, sowie viele Unklarheiten und Mythen aus dem Weg geräumt. Im Anschluss besteht die Möglichkeit des konstruktiven Austauschs und die Klärung von offenen Fragen.
Die Zugangsdaten werden Ihnen wenige Tage vor der Veranstaltung automatisch per Mail zugeschickt.
Für Rückfragen stehen die teilnehmenden Gremien jederzeit zur Verfügung.
Bereits Mitte Dezember fand die Vollversammlung des Kreiselternausschusses Südliche Weinstraße (KEA SÜW) mit Neuwahlen statt. Der KEA SÜW besteht aus den Delegierten der 76 Kindertageseinrichtungen im Landkreis und wählt alle zwei Jahre seinen Vorstand sowie die Delegierten für den Landeselternausschuss (LEA RLP). Zu diesem Zweck versammelten sich auf Einladung des Kreisjugendamtes 66 wahlberechtigte Delegierte sowie weitere interessierte Eltern im Casino des Kreishauses.
Inhalt der Veranstaltung waren neben den Neuwahlen die Vorstellung der Aufgaben des KEA und der LEA-Delegierten durch das Kreisjugendamt sowie der Jahresbericht des bisherigen Vorstandes. In diesem stellte Christian Strecker, Vorsitzender des KEA SÜW, die Aktivitäten des vergangenen Jahres vor. Neben den gesetzlichen Aufgaben, wie z.B. der Beratung und Unterstützung der Elternausschüsse oder der Mitwirkung im Jugendhilfeausschuss zu Kita-relevanten Themen, führte der KEA u.a. eine Umfrage zum Stimmungsbild unter allen Eltern, Fachkräften und Trägern durch. Zudem wurde sich intensiv mit dem Thema Fachkräftemangel beschäftigt. Mit einer an dem Fachkräftekompendium angelehnten Ausarbeitung zu Handlungsmöglichkeiten vor Ort, haben Eltern nun eine übersichtliche Sammlung von Ideen und Rahmenbedingungen an der Hand. Abschließend bedankte sich der bisherige Vorsitzende bei den scheidenden Vorstandsmitgliedern, allen engagierten Fachkräften, Trägern, Eltern und dem Kreisjugendamt für die gute Zusammenarbeit der letzten beiden Jahre.
In der anschließenden Wahl wählten die KEA-Delegierten folgende Personen in den Vorstand für die Wahlperiode 2023-2025: Gregor Bauer (Schweighofen), Anja Burger (Annweiler), Sebastian Christill (Maikammer), Jaqueline Gabriel (Ramberg), Tim Göhrig (Dörrenbach), Susanne Hubral (Bad Bergzabern), Daniela Jordan (Queichhambach), Sarah Lehnert (Insheim), Christian Strecker (Oberotterbach) und Jasmin Vonnieda (Freimersheim). Die Vollversammlung wählte außerdem zu Delegierten im Landeselternausschuss: Daniela Jordan, Christian Strecker, Sarah Lehnert (stellv.) und Jasmin Vonnieda (stellv).
In der konstituierenden Sitzung unter Leitung des Jugendamtes Mitte Januar bestätigte die KEA-Vorstandschaft im Wahlverfahren Christian Strecker in seiner Funktion als Vorsitzenden, der ebenfalls künftig die Elterninteressen im Jugendhilfeausschuss vertreten wird. Als seine Stellvertreterinnen wurden Daniela Jordan (Vorsitz) und Sarah Lehnert (Jugendhilfeausschuss) berufen. Inhaltlich hat das Gremium in neuer Konstellation bereits Ideen entwickelt, welche Themen im kommenden Jahr behandelt bzw. vertieft werden sollen. Beispielsweise sollen die Ergebnisse der Umfrage als Basis für die gemeinsame Verbesserung der Rahmenbedingungen für Eltern, Fachkräfte und Kinder genutzt werden. Darüber hinaus wird es eine Arbeitsgruppe geben, die sich mit dem Thema Inklusion beschäftigen wird. Weiterhin ein großer Anteil der Arbeit wird die Aufklärung der Eltern sein. Gerade hinsichtlich bedeutender Themen wie zum Beispiel der Bedarfsplanung zeigt sich noch großer Aufklärungs- und Beratungsbedarf in der Elternschaft. Mit der neu gewonnen Fachkompetenz aus den Reihen der Fachkräfte und Träger in Person von Jasmin Vonnieda und Anja Burger, ist der KEA-Vorstand nun auch mit Experten-Wissen aus den Reihen der Kita-Verantwortlichen ausgestattet.
„Ich freue mich sehr auf die kommenden zwei Jahre. Wir sind sehr breit aufgestellt, neben den pädagogischen Expertinnen haben wir mit Tim und Gregor zwei weitere sehr erfahrene Elternvertreter hinzugewonnen. Wir alle starten hoch motiviert in die neue Amtszeit.“ so das Fazit des Vorsitzenden. Auch Daniela Jordan zieht ein positives Resümée aus den Neuwahlen des KEA-Vorstandes: „Die Stimmung in der neuen Konstellation ist sehr gut! Nicht nur fachlich, sondern auch auf persönlicher Ebene passt das zusammen!“
Der KEA startet direkt mit zwei Informationsabenden in die neue Wahlperiode: Neben der Infoveranstaltung zum Thema Bedarfsplanung vom 19. Januar findet am 26. Februar eine Online-Schulung zu den Grundlagen der Elternmitwirkung statt.
Mit insgesamt 861 Teilnehmern erfuhr die Umfrage des Kreiselternausschusses Südliche Weinstraße (KEA SÜW) zum aktuellen Stimmungsbild in den Kitas des Landkreises einen erfreulich hohen Zuspruch. Weniger erfreulich fallen allerdings die Ergebnisse zum Teil aus. Über die Hälfte der Eltern sowie mehr als ein Fünftel der Kita-Fachkräfte wissen nicht, ob es einen Maßnahmenplan in ihrer Einrichtung gibt oder kennen dessen Inhalte nicht. Der Maßnahmenplan regelt, wie und in welchem Umfang bei Personalausfall pädagogische Angebote ausfallen oder Betreuungszeiten reduziert werden müssen und kommt aktuell sehr häufig zum Tragen: Ungefähr 60 % der teilnehmenden Fachkräfte und Kita-Leitungen geben an, dass regelmäßig pädagogische Angebote ausfallen müssen. Spitzenreiter bei den Betreuungseinschränkungen sind die Einrichtungen der katholischen Kirche. Fast die Hälfte der Teilnehmer gibt an, dass es dort regelmäßig oder ständig zur Reduzierung der Öffnungszeit oder zur Notbetreuung kommt. In den meisten Fällen werden den Eltern diese Einschränkungen erst am Tag davor oder sogar erst morgens an der Kita-Tür mitgeteilt.
Deutlich erkennbar zeigt die Umfrageauswertung den Zusammenhang zwischen diesen sehr kurzfristigen Einschränkungen der Betreuungszeit und der Verfügbarkeit von Vertretungskräften. „Uns überrascht, dass Fachkräfte evangelischer Kitas 6-mal häufiger als ihre katholischen Kolleginnen mit „Ja“ auf die Frage antworten, ob ihnen ausreichend Vertretungskräfte zur Verfügung stehen“, bemerkt Christian Strecker, Vorsitzender des KEA SÜW. „Wir hätten erwartet, dass sich der Fachkräftemangel überall gleichermaßen auswirkt. Den Umfrageergebnissen und Kommentaren zufolge gibt es aber offensichtlich deutliche Unterschiede bei der Attraktivität als Arbeitgeber bei den Trägern.“
Der zu geringe Personalschlüssel und der Wegfall der Personalanteile für 2-jährige Kinder (U3) werden in den Kommentaren der Umfrage häufig bemängelt. Die Personalzuschläge für U3-Kinder sind allerdings nicht einfach weggefallen, sie wurden vielmehr mit den Anteilen Über-3-Jähriger (Ü3) zu einem „Durchschnittswert“ verrechnet. „Dieser Durchschnittswert mag zu gering ausfallen. Die Evaluation des Personalschlüssels dürfte aber sehr schwerfallen, solange Ausfälle durch Krankheit, Urlaub oder Fortbildung nicht – wie gesetzlich vorgeschrieben – angemessen kompensiert werden und die Kita-Teams permanent unterbesetzt arbeiten“, führt Strecker weiter aus.
Ebenfalls erschreckend gering fiel der Anteil der Teilnehmer aus, die das Platzangebot als ausreichend empfinden. Lediglich 12 % gaben an, ihre Kita verfüge über ausreichend Betreuungsplätze. Laut aktueller Bertelsmann-Studie ist die Lage im Bereich der Unter-3-jährigen hier besonders gravierend. Für den Landkreis SÜW wurde demzufolge ermittelt, dass für jedes dritte Kind mit Betreuungsbedarf kein Kita-Platz vorhanden wäre.
Hinzukommend zeigt sich das Voranschreiten der Kita-Erweiterungen oder Neubauten als sehr träge. In 89 % der abgegebenen Antworten wird der Baufortschritt mit „langsam“ bis hin zu völligem Stillstand bewertet.
Beim Betreuungsangebot zeigt sich zudem ein weiteres Defizit: Die angebotenen Betreuungszeiten sind für fast die Hälfte der teilnehmenden Eltern nicht ausreichend. Die Lücke in der Betreuung schließen fast ausschließlich Familie oder Freunde. Dieser Wert überrascht in negativer Hinsicht, gaben doch bei einer KEA-Umfrage 2022 „lediglich“ ein Viertel der Eltern an, kein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot erhalten zu haben.
Die Umfrageergebnisse in Bezug auf die allgemeine Zufriedenheit der Fachkräfte decken sich im Wesentlichen mit den Erkenntnissen der kürzlich veröffentlichten Studie des Kita-Fachkräfteverbands RLP. Die Rahmenbedingungen führen in den Einrichtungen zu hoher Arbeitsbelastung und Frustration. Durch die sehr umfangreiche Analyse des Fachkräfteverbands wurde nun auch transparent, wo im Detail die Überlastung begründet ist. Wenige dieser Umstände sind jedoch direkte Folgen des neuen Kita-Gesetzes, auch wenn der Titel der Studie das vermuten lässt.
„Es liegt auch in der Hand der Verantwortlichen vor Ort, wie sich die Situation in den Kitas weiterentwickelt. Das neue Gesetz lässt an vielen Stellen großen Handlungsspielraum zu. Jetzt gilt es, diesen im Sinne der Fachkräfte und der Kinder zu nutzen. Wenn bestehende Möglichkeiten weiterhin brachliegen bleiben, wird sich die Situation zunehmend verschlechtern!“, fällt das Fazit des KEA-Vorsitzenden aus.
Hier finden Sie die detaillierten Ergebnisse der Umfrage:
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