GROSSES INTERESSE AM KITA BEIRAT IN RHEINLAND-PFALZ

An der kreis­über­grei­fen­den Ver­an­stal­tung „Kita-Bei­rat – War­um noch ein Gre­mi­um?“ der Kreis­eltern­aus­schüs­se Bad Dürk­heim (KEA DÜW), Ger­mers­heim (KEA GER), Mainz-Bin­gen (KEA MZ-BIN), May­en-Koblenz (KEA MYK) und Süd­li­che Wein­stra­ße (KEA SÜW) haben am 11.03.2022 rund 100 Inter­es­sier­te aus zwölf Land­krei­sen in Rhein­land-Pfalz teilgenommen. 

„Wir sind hoch­er­freut, dass sich sowohl Eltern mit und ohne Funk­ti­on im Bei­rat als auch Kita-Lei­tun­gen und Trä­ger­ver­tre­ter für die­ses Spe­zi­al­the­ma inter­es­sie­ren“, begrüß­te Car­los Perei­ra vom KEA MZ-BIN die Teil­neh­mer. Außer­dem stell­te er die Teil­neh­mer­sta­tis­tik vor, wel­che im Rah­men der Anmel­dung erfasst wur­de. Beson­ders inter­es­sant in die­sem Zusam­men­hang war, dass gut 1/3 der ange­mel­de­ten Teil­neh­mer kei­ne direk­te Rol­le im Kita-Bei­rat haben.

„Der Bei­rat ist ein gemein­sa­mer Ort der Bera­tung und des Dis­kur­ses“, klär­te Chris­ti­an Stre­cker vom KEA SÜW auf. Es gehe nicht dar­um Kom­pro­mis­se zu fin­den, bei denen alle Sei­ten Abstri­che machen müs­sen. Viel­mehr sei das Ziel, „durch ein Gespräch auf Augen­hö­he eine gemein­sa­me Emp­feh­lung zu erar­bei­ten, die von allen Teil­neh­mern mit­ge­tra­gen wird.“ Am Ende des Dis­kurs­pro­zes­ses soll immer ein Kon­sens unter Berück­sich­ti­gung der Kin­der­per­spek­ti­ve ange­strebt wer­den. In der Rea­li­tät wird ein Kon­sens nicht immer mög­lich sein, den­noch soll es als gemein­sa­mes Ziel die Zusam­men­ar­beit prägen.

Julia Stock vom KEA GER grenz­te den Bei­rat von den Eltern­mit­wir­kungs­gre­mi­en Eltern­ver­samm­lung und Eltern­aus­schuss (EA) ab. Hier­bei fällt die ein­deu­ti­ge Zuord­nung der The­men zu Kita-Bei­rat oder EA teil­wei­se schwer, da es eine gro­ße Schnitt­men­ge gibt. Ein­deu­ti­ger Unter­schied ist, dass im Kita-Bei­rat der spe­zi­el­le Fokus auf die Inter­es­sen der Kin­der gelegt wird. Die­se sind zwar im Rah­men von EA-Sit­zun­gen durch die Teil­nah­me der Eltern zwar auch ver­tre­ten, im Kita-Bei­rat aller­dings wird die Rele­vanz der Kin­der-Ansich­ten durch die spe­zi­ell geschul­te Fach­kräf­te (FaKiB) noch­mals unter­stri­chen. Danie­la Gedenk vom KEA MYK stell­te dann The­men und Inhal­te, wie z.B. die „dau­er­haf­te Ver­än­de­run­gen zur Erzie­hungs­ar­beit oder Ange­bots­struk­tur“ anhand von Pra­xis­bei­spie­len vor. Hier wur­de noch­mals deut­lich, dass der Kita-Bei­rat nicht los­ge­löst vom Eltern­aus­schuss agiert, son­dern gemein­sam in der Vor- und Nach­be­rei­tung der Bei­rats-Sit­zun­gen aktiv wer­den muss.

Jen­ny Fries vom KEA MYK erläu­ter­te die ver­schie­de­nen Rol­len der Ver­ant­wor­tungs­ge­mein­schaft Kita, zu wel­cher Trä­ger, Kita-Lei­tung, päd­ago­gi­sche Fach­kräf­te und die Eltern gehö­ren. Beson­ders vie­le Fra­gen gab es zur FaKiB, der Fach­kraft für die Kin­der­per­spek­ti­ve im Kita-Bei­rat. Es wur­de auf die Stimm­an­tei­le der ver­schie­de­nen Inter­es­sens­grup­pen ein­ge­gan­gen und deren Auf­ga­ben erläutert.

Die Mode­ra­ti­on der Ver­an­stal­tung über­nahm Gor­don Amu­ser vom KEA DÜW. Er beant­wor­te­te eben­falls die vie­len Fra­gen zu den orga­ni­sa­to­ri­schen Aspek­ten. Bis­her agie­re man auch in der über­ört­li­chen Eltern­mit­wir­kung noch zum Groß­teil ohne Erfah­rung, da vie­ler­orts noch kei­ne Bei­rats­sit­zun­gen statt­ge­fun­den haben. Ledig­lich etwas mehr als 20% der ange­mel­de­ten Kita-Bei­rats-Mit­glie­der hat­ten bis­her eine Sit­zung. Zwei Drit­tel emp­fan­den die­se als “gut” oder “sehr gut”. Er hofft aber, „dass wir mit unse­rer heu­ti­gen Ver­an­stal­tung zu einem Gelin­gen des Bei­rats in vie­len Kitas in Rhein­land-Pfalz bei­tra­gen konnten.“

Die Ver­an­stal­ter bedan­ken sich noch­mals für das gro­ße Inter­es­se und die rege Dis­kus­si­on der Teil­neh­mer und freu­en sich über wei­te­re Erfah­rungs­be­rich­te aus den Kita-Bei­rä­ten in ihren Landkreisen.

An die­ser Stel­le auch noch­mal der Hin­weis auf das inter­ak­ti­ve Plan­spiel des Insti­tu­tes für Bil­dung, Erzie­hung und Betreu­ung in der Kind­heit (IBEB). Gemein­sam mit den KEAs aus DÜW, GER und dem StEA NW bie­tet der KEA SÜW die Teil­nah­me an die­ser Ver­an­stal­tung an. Die Plät­ze sind auf 20 Teil­neh­mer je Inter­es­sen­grup­pe beschränkt.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen sowie die Mög­lich­keit zur Anmel­dung zur Ver­an­stal­tung fin­den Sie hier: 

Plan­spiel „Kita-Bei­rat – War­um und wie? Aus­ge­stal­tung in der Praxis“

https://www.hs-koblenz.de/ibeb/kita-beirat

Die Refe­ren­ten des Abends

ONLINE-INFOABEND: „KITA-BEIRAT – WARUM NOCH EIN GREMIUM?“

Mit Inkraft­tre­ten des KiTa-Geset­zes am 01.07.21 wur­de ein neu­es Gre­mi­um geschaf­fen, das die Eltern­mit­wir­kung in Rhein­land-Pfalz wei­ter stärkt. Anders als im Eltern­aus­schuss, der aus­schließ­lich ein Spie­gel der Eltern­schaft der Tages­ein­rich­tung ist, sieht der Kita-Bei­rat Ver­tre­ter aller Han­deln­den der „Ver­ant­wor­tungs­ge­mein­schaft Kita“ vor.

Trä­ger, Kita-Lei­tung, päd­ago­gi­sche Fach­kräf­te und Eltern sol­len gemein­sam und in einer offe­nen Kom­mu­ni­ka­ti­on dau­er­haf­te Ver­än­de­run­gen der Erzie­hung, Bil­dung und Betreu­ung ihrer Tages­ein­rich­tung dis­ku­tie­ren. Auch die Per­spek­ti­ve der Kin­der, ver­tre­ten durch eine wei­te­re päd­ago­gi­sche Fach­kraft, soll bei den zu beschlie­ßen­den Emp­feh­lun­gen mit einfließen.

  • Was bringt uns der Kita-Beirat?
  • Wie grenzt sich der Kita-Bei­rat zum Eltern­aus­schuss ab?
  • Wel­che The­men wer­den im Kita-Bei­rat besprochen?
  • Wel­cher Arbeits­auf­wand erwar­tet die Mit­glie­der des Kita-Beirats?

Die­se und vie­le wei­te­re Fra­gen stel­len sich gera­de vor allem Eltern­ver­tre­ter flä­chen­de­ckend in Rhein­land-Pfalz. Die Kreis­eltern­aus­schüs­se Bad Dürk­heim, Ger­mers­heim, Mainz-Bin­gen, May­en-Koblenz und Süd­li­che Wein­stra­ße laden daher alle Inter­es­sier­ten zu einer Online-Ver­an­stal­tung am Frei­tag, 11.03.2022, um 20 Uhr ein, um mög­lichst vie­le die­ser Fra­gen im Rah­men der Ver­an­stal­tung und auch einer offe­nen Fra­ge­run­de zu beant­wor­ten. Mit­glie­der von Kita-Bei­rä­ten, die bereits getagt haben, sind beson­ders herz­lich ein­ge­la­den, ihre Erfah­run­gen mitzuteilen.

Anmel­dun­gen sind ab sofort unter keasuew.de/veranstaltungen mög­lich. Die Zugangs­da­ten wer­den Ihnen im Anschluss zugesandt.

Plakat_Kita-Beirat

FAQ — Delegierte für den Kreiselternausschuss

Umfrage
Wer kann KEA-Delegierter werden?

Alle Eltern der die Tages­ein­rich­tung (Kita) besu­chen­den Kin­der kön­nen KEA-Dele­gier­te wer­den. (§ 2, § 6 Abs. 1 Satz 4 sowie § 9 Abs. 1 Satz 1 KiTaGEMLVO)

Wie viele KEA-Delegierte gibt es pro Tageseinrichtung?

Jeder Eltern­aus­schuss der in den Bedarfs­plan des ört­li­chen Trä­gers der öffent­li­chen Jugend­hil­fe (Kreis­ju­gend­amt) auf­ge­nom­me­nen Tages­ein­rich­tun­gen kann nach sei­ner Ent­schei­dung aus der Eltern­schaft der Tages­ein­rich­tung zwei Dele­gier­te und zwei Ersatz­de­le­gier­te (für den Ver­hin­de­rungs­fall) in die Voll­ver­samm­lung des Kreis­eltern­aus­schus­ses (KEA) ent­sen­den. (§ 9 Abs. 1 Satz 2 KiTa­GEMLVO, Begrün­dung zu § 9 KiTaGEMLVO)

Wie lange dauert die Amtszeit der KEA-Delegierten?

Die Amts­zeit der KEA-Dele­gier­ten beträgt ein Jahr (Begrün­dung zu § 9 KiTa­GEM­V­LO). Eine erneu­te Benen­nung durch den Eltern­aus­schuss ist jedes Jahr möglich.

Wie läuft die Wahl der KEA-Delegierten ab?

Inner­halb eines Monats nach der Eltern­aus­schuss­wahl wer­den die zwei Dele­gier­ten und zwei Ersatz­de­le­gier­ten in der kon­sti­tu­ie­ren­den Sit­zung vom Eltern­aus­schuss aus der Eltern­schaft der Tages­ein­rich­tung benannt. Bei mehr Kan­di­da­ten als Plät­zen erfolgt die Wahl in gehei­mer Abstim­mung über Stimm­zet­tel mit einer Stim­me pro Eltern­aus­schuss­mit­glied. Die Kan­di­da­ten wer­den in der Rei­hen­fol­ge  der für sie abge­ge­be­nen gül­ti­gen Stim­men zu Dele­gier­ten und Ersatz­de­le­gier­ten benannt. Bei Stimm­gleich­heit erfolgt eine Stich­wahl. Soll­te es gleich vie­le oder weni­ger Kan­di­da­ten als Plät­ze geben, kann in einer offe­nen, ver­bun­de­nen Ein­zahl­wahl abge­stimmt wer­den. (§ 6 Abs. 1 KiTa­GEMLVO; Wahl­grund­sät­ze nach § 3 Abs. 1 Satz 1, Abs. 3 Satz 1, 2 und 4 bis 6, Abs. 4 und 5 KiTaGEMLVO)

Welche persönlichen Daten der KEA-Delegierten werden von wem an wen übermittelt und wozu werden sie genutzt?

Der Trä­ger der Tages­ein­rich­tung mel­det dem ört­li­chen Trä­ger der öffent­li­chen Jugend­hil­fe (Kreis­ju­gend­amt) Namen, Anschrift und Email-Adres­se der Dele­gier­ten und Ersatz­de­le­gier­ten zur Voll­ver­samm­lung des Kreis­eltern­aus­schus­ses. (§ 6 Abs. 5 KiTaGEMLVO)

Zur Erfül­lung der Auf­ga­ben des Kreis­eltern­aus­schus­ses stellt der ört­li­che Trä­ger der öffent­li­chen Jugend­hil­fe dem Vor­stand des Kreis­eltern­aus­schus­ses die o.g. Kon­takt­da­ten zur Ver­fü­gung. (§ 10 Abs. 5 KiTaGEMLVO)

Es bedarf kei­ner sepa­ra­ten Zustim­mung für die Über­mitt­lung der Daten durch die KEA-Delegierten.

Bemer­kung: Nach unse­rer Infor­ma­ti­on soll die Mel­dung der Dele­gier­ten bis zum 01.12.2021 an das Kreis­ju­gend­amt SÜW erfol­gen. Wenn bis dahin noch kein Eltern­aus­schuss gewählt oder kon­sti­tu­iert wur­de, kön­nen nach Aus­kunft des Lan­des­el­tern­aus­schus­ses auch die Dele­gier­ten vom bis­he­ri­gen Eltern­aus­schuss benannt wer­den. Nur ord­nungs­ge­mäß (und recht­zei­tig) gemel­de­te Dele­gier­te sind in der Voll­ver­samm­lung wahlberechtigt.

Wer bildet die Vollversammlung des Kreiselternausschusses, wie wird sie einberufen und wie oft kommt diese zusammen?

Die Gesamt­heit der KEA-Dele­gier­ten aller in den Bedarfs­plan auf­ge­nom­me­nen Tages­ein­rich­tun­gen im Land­kreis bil­den die Voll­ver­samm­lung des Kreis­eltern­aus­schus­ses und sind somit das höchs­te beschluss­fas­sen­de Gre­mi­um der Eltern­mit­wir­kung auf der Ebe­ne des ört­li­chen Trä­gers der öffent­li­chen Jugend­hil­fe (Kreis­ju­gend­amt). Im Land­kreis SÜW sind dies bei 74 Tages­ein­rich­tun­gen maxi­mal 148 Dele­gier­te (bzw. 148 Ersatz­de­le­gier­te für den Ver­hin­de­rungs­fall). Sie wird durch den öffent­li­chen Trä­ger der öffent­li­chen Jugend­hil­fe (Kreis­ju­gend­amt), 20% der Dele­gier­ten oder den Vor­stand des Kreis­eltern­aus­schus­ses ein­be­ru­fen. Sie kommt min­des­tens alle zwei Jah­re bis zum 15. Dezem­ber für die Wahl des KEA-Vor­stands zusam­men.

Welche Hauptaufgaben/Verpflichtungen und Rechte haben die KEA-Delegierten?

Die KEA-Dele­gier­ten haben die Haupt­auf­ga­ben, in einer (Präsenz-)Vollversammlungalle zwei Jah­re bis zum 15. Dezem­ber des Wahl­jah­res den Vor­stand des Kreis­eltern­aus­schus­ses zu wäh­len. Die Voll­ver­samm­lung hat das Recht, über die Grö­ße des Vor­stands zu ent­schei­den. (§ 10 Abs. 1 Satz 2 und Abs. 2 KiTaGEMLVO)

Dar­über hin­aus sol­len die KEA-Dele­gier­ten Kon­takt­per­so­nen zwi­schen KEA-Vor­stand und Eltern­aus­schuss der Tages­ein­rich­tung sein und so den Kreis­eltern­aus­schuss bei der Erfül­lung sei­ner gesetz­li­chen Auf­ga­ben unter­stüt­zen. (Begrün­dung zu § 10 KiTaGEMLVO)

Auf Antrag von 20 % der KEA-Dele­gier­ten kann eine Voll­ver­samm­lung ein­be­ru­fen wer­den. Die KEA-Dele­gier­ten und der Vor­stand haben das Recht, Anträ­ge zu stel­len. In der Voll­ver­samm­lung hat jeder KEA-Dele­gier­te eine Stim­me. Beschlüs­se wer­den mit ein­fa­cher Mehr­heit der abge­ge­be­nen Stim­men gefasst (kei­ne Berück­sich­ti­gung der Ent­hal­tun­gen). (§ 9 Abs. 2 und 3 KiTaGEMLVO)

Wann und wo findet die nächste Wahl des KEA-Vorstands statt und wie werden die KEA-Delegierten und Kandidaten eingeladen?

Die Wahl des KEA-Vor­stands für den Kreis SÜW fin­det am 15.12.2021 um 19:30 Uhr vor­aus­sicht­lich als Prä­senz­ver­an­stal­tung statt. Der Ort wird noch bekannt­ge­ge­ben. Die offi­zi­el­le Ein­la­dung erfolgt über das Kreis­ju­gend­amt.
NACHTRAG: Aula des Alfred-Gros­ser-Schul­zen­trums, Les­sing­stra­ße 24, 76887 Bad Bergzabern

Bemer­kung: Recht­lich ist im Moment nur eine Prä­senz­ver­an­stal­tung mög­lich. Kurz­fris­ti­ge Ände­run­gen sind im Rah­men der hohen Inzi­denz­zah­len nicht auszuschließen.

Wer kann für den KEA-Vorstand kandidieren?

Alle Eltern von Kin­dern im tages­be­treu­ungs­fä­hi­gen Alter (d.h. unter 14 Jah­ren) mit gewöhn­li­chem Auf­ent­halt im Bezirk des ört­li­chen Trä­gers der öffent­li­chen Jugend­hil­fe (Kreis­ju­gend­amt) kön­nen für den KEA-Vor­stand kan­di­die­ren. In der Voll­ver­samm­lung nicht anwe­sen­de Eltern sind wähl­bar, wenn ihre Zustim­mung zur Kan­di­da­tur spä­tes­tens in der Voll­ver­samm­lung ange­zeigt wird. (§ 10 Abs. 3 KiTaGEMLVO)

Bemer­kung: Bei Inter­es­se an einer Mit­ar­beit ger­ne zuvor beim KEA SÜW melden.