MASSNAHMENPLAN TRANSPARENT GEMACHT: DAS PERSONALOMETER


Personelle Engpässe sind aktuell wohl in jeder Kita an der Tagesordnung. Viele Kita-Träger geben sich große Mühe, ihrer gesetzlich verankerten Pflicht nachzukommen, Ausfälle umgehend mit Vertretungspersonal auszugleichen. Dennoch kann dadurch nicht jede Krankheitswelle vollständig abgefangen werden.

Oberste Priorität in einer Kita hat immer das Wohl der Kinder. Hierzu ist erforderlich, dass das Kita-Team die Aufsichtspflicht gewährleisten kann. Aber auch der Schutz der Fachkräfte ist ein wichtiger Punkt. Hier fallen zwei Aspekte zusammen: Der Gesundheitsschutz sowie die rechtliche Absicherung für den Fall, dass ein Kind zu Schaden kommt. Hierfür hat der Gesetzgeber den sogenannten Maßnahmenplan verbindlich für jede Kita eingeführt.

Wie unsere Umfrage zum Stimmungsbild im Herbst 2023 gezeigt hat, ist dieser Maßnahmenplan aber weniger als der Hälfte der Eltern bekannt. Sogar ca. ein Viertel der Fachkräfte gaben an, die Inhalte des Maßnahmenplans nicht zu kennen.

Wie man die personelle Situation und den Maßnahmenplan für alle transparent gestalten könnte, zeigt das Beispiel aus der kommunalen Kita „Abenteuerland“ in Maikammer. Dort kommt das „Personalometer“ zum Einsatz.

Was ist das?

Das Personalometer visualisiert den Maßnahmenplan und macht ihn gleichzeitig transparent und offen für alle. „Es beschreibt wie viele Fachkräfte an diesem Tag fehlen und welche Einschränkungen bzw. Maßnahmen sich daraus ergeben. Dies wird sowohl in Ampelfarben und Textform, als auch mit einem Magneten „HEUTE“ gekennzeichnet.“, beschreibt Tanja Fritzinger, Leitung der Einrichtung in Maikammer. „So können die Eltern täglich sehen ob sich Veränderungen oder z.B. krankheitsbedingter Personalausfall auf den Ablauf des Kitaalltags auswirken. Wenn das „HEUTE“ nach oben steigt, wissen die Eltern, dass sich die Lage zuspitzt.“

„Für uns Eltern ist das Personalometer eine wirklich schöne Sache! Wir sind genau darüber informiert, welche Maßnahmen bei Personalausfall ergriffen werden müssen. So weiß jeder gleich morgens beim Bringen der Kinder, dass z.B. das Vorschulprogramm heute leider ausfallen muss. Die dadurch entstehende Transparenz trägt dazu bei, dass es viel weniger Unmut bei den Eltern gibt, weil wir immer tagesaktuell darüber informiert sind, wie sich die Personalsituation darstellt.“, lobt Sebastian Christill, Vorsitzender des Elternausschusses, das Vorgehen.

„Leider gibt es gerade bei einer Krankheitswelle des Personals auch immer kurzfristige Entscheidungen zu treffen. Daher ist es wichtig, das Personalometer tagesaktuell zu halten.“ so Tanja Fritzinger.
Zwei Minuten Aufwand pro Tag, die aber im Gegenzug eine große Zeitersparnis bringen, da man nicht jedes Elternteil gesondert über die aktuelle Lage informieren muss. Auch das Team weiß mit einem Blick darüber bescheid, wie sich die Situation an dem jeweiligen Tag darstellt.

Wir als Elternvertretung begrüßen diese Vorgehensweise ausdrücklich und hoffen, dass sie möglichst viele Nachahmer findet. Im Sinne der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft trägt dieses Werkzeug deutlich und mit wenig Aufwand zur Transparenz bei. Wir bedanken uns recht herzlich bei der Kita „Abenteuerland“ in Maikammer für die Ermöglichung dieses Beitrags!

Viele weitere Informationen sowie die Möglichkeit, das Personalometer zu bestellen findet ihr unter folgendem Link:
Haben Sie Mut zur Transparenz: mit unserem Personalometer – E-Learning für Kita und Tagespflege (kita-campus.de)

Ihr habt auch Lösungen für die Probleme des Alltags, die vielleicht auch in anderen Kitas hilfreich sein könnten? Schickt uns eure Ideen gerne zu!

FACHKRÄFTEMANGEL – KURZFRISTIGE HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN VOR ORT


Wer sich mit dem Thema Kita beschäftigt, stößt aktuell häufig auf den Begriff „Kompendium des Aktionsforums Fachkräftesicherung und -gewinnung“ oder kurz Fachkräftekompendium“.


Doch was steckt hinter diesem sperrigen Begriff?

Mitte 2022 wurde auf dem Kita-Tag der Spitzen vereinbart, dass sich eine Arbeitsgruppe (oder Aktionsforum genannt) damit beschäftigen soll, wie man mehr Fachkräfte gewinnen und bestehende Fachkräfte in ihrem Beruf halten kann.
Diese Arbeitsgruppe besteht aus Vertretern aller am System beteiligter Personenkreise und Institutionen, von den Eltern bis hin zum Bildungsministerium. Somit saßen alle Verantwortungsträger des Systems „Kita“ am Tisch. In mehreren Treffen wurde eine Liste an Maßnahmen erarbeitet, die die Beteiligten im Rahmen ihrer Zuständigkeit und Verantwortlichkeit ergreifen können, um die Situation des Fachkräftemangels kurzfristig zu verbessern. Diese Maßnahmen sind alle innerhalb des aktuellen rechtlichen Rahmens umsetzbar.

Das Arbeitspapier beinhaltet alle dort erarbeiteten Maßnahmen und umfasst in der aktuellen Version 27 Seiten.

Um die Inhalte dieses Papiers den Beteiligten vor Ort (Eltern, Leitungen, Trägern) zugänglicher zu machen, haben wir die wesentlichen Kernaussagen kompakt zusammengefasst und um weitere Aspekte ergänzt.

Gerne darf die Unterlage verteilt werden!

Jetzt heißt es Ärmel hochkrempeln!

LEA freut sich über das Kompendium zur Fachkräftesicherung und -gewinnung

Am 27.09.2023 hat das Aktionsforum Fachkräftesicherung und -gewinnung eine lange Sammlung von Möglichkeiten veröffentlicht, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Seit einem guten Jahr treffen sich in diesem Forum Vertreter:innen aller Interessensgruppen des Kita-Systems, um Maßnahmen zusammen zu tragen, die als zielführend angesehen werden. Vieles wurde bereits während der Arbeitsphase weiterentwickelt und erprobt. Die Umsetzung des Kompendiums muss durch die verschiedenen Kita-Akteur:innen erfolgen, idealerweise gemeinsam und auf Augenhöhe.

„Alles, was wir hier gesammelt haben, kann schon jetzt realisiert werden,“ erläutert Karin Graeff, Vorsitzende des Landeselternausschusses Rheinland-Pfalz. „Wir sehen in der konsequenten Umsetzung des Kompendiums tatsächlich eine große Chance, deutliche Veränderungen in den Kitas vor Ort zu erreichen. Das System bietet zahlreiche Möglichkeiten, die allerdings noch nicht flächendeckend bekannt sind und genutzt werden. Das wird sich nun hoffentlich ändern.“

Alle Kita-Akteur:innen sind eingeladen und gefordert, sich mit den Ergebnissen des Aktionsforums auseinander zu setzen und über ihre jeweiligen Vertretungsgruppen Feedback einzubringen. „Wir haben nicht einfach nur ein Schriftstück in die Welt gesetzt, wir begleiten auch die Umsetzung in monatlichen Ergebnisschalten,“ so Gordon Amuser, stellv. Vorsitzender des LEA. „Hier haben alle Interessensgruppen die Chance, ihre Erfahrungen aus der Umsetzung, der erarbeiteten und im Kompendium festgehaltenen Maßnahmen, zu teilen und diese gegebenenfalls weiterzuentwickeln.“

„Die Aufgabe des Aktionsforums ist mit der Veröffentlichung nicht abgeschlossen, sie hat gerade erst richtig begonnen,“ stellt Graeff klar. „Natürlich streben wir auch langfristige Anpassungen und Verbesserungen im Kita-System an. Als Eltern ist es uns jedoch wichtig, dass unsere Kinder JETZT bestmögliche Bedingungen in den Kitas vorfinden.“

Konkrete Handlungsempfehlungen zur Fachkräftegewinnung finden sich im Arbeitspapier des Aktionsforums. Ein Blick hierein lohnt sich für alle Eltern, Leitungen und Träger!

Unter folgendem Link finden Sie nähere Informationen zu Aktionsforum:

Fachkräftesicherung und -gewinnung rlp.de